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3. Hörgerät

Mein Weg mit der Otosklerose

Silke Möller

Ich heiße Silke Möller und bin 1978 geboren.

Bis zur Schwangerschaft im Jahre 2000 verlief mein Leben soweit normal. Sogar in der Ausbildung zur Erzieherin war meine Besonderheit, ALLES zu hören. Ich konnte im Hauptgeschehen hören, wenn andere Kinder sich im Nebenraum unterhielten und etwas gesagt wurde. Zudem konnte ich am Ton der Stimme die Kinder erkennen. Das fanden meine Lehrer als besonderes Merkmal und ich war mega Stolz darauf.

 

Ca. drei Jahre nach der Geburt meines Sohnes bemerkten Freunde von mir, dass ich schlechter höre, ständig nachfragte und mein anscheinend besseres Ohr nach vorn reckte.

Der HNO erkannte sofort die Otosklerose und verwies mich in ein Krankenhaus zur Operation. Diese fand dann auch sogleich im Februar 2004 am rechten Ohr statt.

 

Leider fiel knapp ein Jahr später die Prothese heraus. Deshalb wurde ich im August 2005 erneut am selben Ohr operiert und ein anderes Material als Prothese verwendet.

Im März 2007 mußte dann das linke Ohr operiert werden.

Im Januar 2013 musste das rechte Ohr erneut geöffnet werden, da die zwischenzeitlich verrutschte Prothese besser befestigt werden musste.

 

2017 passierte das schlimmste für mich. Beide Prothesen funktionierten innerhalb eines halben Jahres nicht mehr. Das lag am verknöcherten Amboss. Somit mußte im November 2017 im linken Ohr und im August 2018 im rechten Ohr neue größere Prothesen eingesetzt werden. Dieses Verfahren hieß dann nicht mehr „Stapedotomie“ bzw. „Stapesrevision“ wie bei den ersten Verfahren, sondern „Malleovestibulopexie“ (Ganz schön kompliziertes Wort).

 

Zu diesem Ganzen trug ich zeitweise auch Hörgeräte.

Die ersten beiden (hinter dem Ohr=HdO) Hörgeräte

trug ich nur zur Überbrückung von Februar 2005 bis

zur der im August 2005 erfolgten OP. 

 

 

 

 

Das nächste (in dem Ohr=IdO) Hörgerät diente zur Unterstützung

des rechten Ohres, welches schon schlechter war. Dieses bekam

ich 2014 und trug es bis zur nächsten OP im Jahre 2018.

 

 

 

 

 

Da nach der OP das "im Ohr" Gerät nicht mehr passte und auch

dessen Leistung nicht mehr ausreichte, musste ich mich als weitere

Unterstützung nach den Operationen und für ein besseres

Sprachverständnis im Jahre 2019 für zwei neue hdO - Hörgeräte

entscheiden.

Da mir auf beiden Seiten Steigbügel und Amboss fehlen, ist das Hören sehr eingeschränkt, dumpf und anders. Die Prothesen können leider gewisse Töne nicht auffangen und Lärm nicht abfangen. Somit entwickelte sich seit 2018 noch eine Hyperakusis (Lärmüberempfindlichkeit). Den Tinnitus hatte ich schon seit meiner ersten Operation 2004, welcher durch die letzten beiden OP´s wesentlich lauter wurde. Zuletzt wurde er bei 60 dB gemessen.

 

Ich testete verschiedene Hörgeräte. Am Ende entschied ich mich für höherwertigere Geräte, welche mein Sprachverständnis verbessern, in denen bereits Induktionsschleifen enthalten und die mit Bluetoothfunktion ausgestattet sind. Diese Funktionen ermöglichen mir eine bessere Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, wie z.B. Ansagen am Bahnhof zu verstehen, Musicals- und Theatervorstellungen zu hören, wenn sich in den Gebäuden eine Ringschleife (Symbol=        ) befindet.

 

Besonders hevorzuheben ist hier noch die Möglichkeit des fernsehens über Bluetooth und einem TV-Adapter, woduch der Ton des Fernsehers direkt auf die Hörgeräte geschaltet werden kann. Somit kann auch mein Umfeld in normaler Lautstärke das Fernsehprogramm hören.

 

Leider sind die Hyperakusis und der Tinnitus zurzeit so prägnant, dass ich die Ruhe und Abgeschiedenheit bevorzuge.

1. Hörgerät
2. Hörgerät
t-spule
Beautiful Nature

In meiner medizinischen Reha bekam ich am 31.12.2018 mitgeteilt, dass ich nicht mehr in mein geliebtes Umfeld als Erzieherin zu den Kindern zurückkehren kann.

Das war ein Schlag!

Da jedoch das letzte halbe Jahr arbeiten schon ein großer Kraftakt für mich war, war diese Entscheidung nachvollziehbar. Bei den Kinderstimmen hörte ich nicht richtig das „Gesagte“ und andersherum war die Gruppe und einzelne Stimmen für mich zu laut. Zu Hause brauchte ich so viel Erholungszeit, dass ein Privatleben nicht mehr möglich war.

Somit begann ich im Juni 2019 meine erste berufliche Reha und habe im August 2020 meine Vierte beendet.

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